Sarah Derendinger
Die in Luzern geborene Regisseurin und Künstlerin Sarah Derendinger erforscht seit den 1990er-Jahren die Schnittstelle zwischen experimentellem Kino und multimedialen Installationen. Sie gehört zu den ersten Künstlerinnen, die sich durch Videokunst ausdrückten, und realisierte zahlreiche experimentelle Filme, bevor sie sich auf komplexe, oft mehrkanalige Videoinstallationen mit Live-Kameras spezialisierte.
Ihre Arbeiten wurden international präsentiert, unter anderem bei renommierten Festivals sowie an Theatern und Opernhäusern wie dem Theatertreffen Berlin, dem Grand Théâtre de Genève, der English National Opera, dem Teatro Real Madrid und La Monnaie Brüssel.
Seit 2013 arbeitet sie regelmäßig mit Regisseur Calixto Bieito zusammen und realisierte Videoinstallationen für Künstler:innen wie Jossi Wieler, Heiner Goebbels, Barbora Horáková Joly und Andrea Moses. 2017 erhielt sie den Spanischen Kritikerpreis für das beste Videodesign für Obabakoak.
Parallel dazu baute Sarah Derendinger eine erfolgreiche Karriere als Filmemacherin auf. Ihre Dokumentar- und Experimentalfilme, darunter Familientreffen (Schweizer Filmpreis, Visions du Réel 2009), wurden auf zahlreichen internationalen Festivals gezeigt.
Seit 1993 realisiert sie Dokumentarfilme, Liveübertragungen und Serien für das Schweizer Fernsehen SRF und wirkt zudem als Entwicklerin und Regisseurin neuer Formate für Dokumentar- und fiktionale Serien.
In jüngerer Zeit inszenierte sie auch Video-Opern, darunter The Tempest von Arne Nordheim (Bergen Festival, 2021) und The Rape of Lucretia (Luzerner Theater, 2023), in denen sie ihren videokünstlerischen Ansatz in die Bühnenarbeit integriert.