Jeroen Verbruggen

© Alice Blangero
Der belgische Choreograf Jeroen Verbruggen (*1983) gilt als eine der markantesten Stimmen des zeitgenössischen Balletts. Ausgebildet an der Königlichen Ballettschule Antwerpen und der National Ballet School of Canada, gewann er 2000 den Prix de Lausanne. Sein Solo Hyperballad wurde 2001 mit dem Eurovision Young Dancers Award ausgezeichnet.
Seine Karriere als Tänzer führte ihn zum Royal Ballet of Flanders, zum Ballet d’Europe und schließlich zu Les Ballets de Monte Carlo, wo er ein Jahrzehnt lang in Werken von Jean-Christophe Maillot, William Forsythe, Marco Goecke, Sidi Larbi Cherkaoui u. a. zu sehen war.
2012 gelang ihm mit Kill Bambi der choreografische Durchbruch, gefolgt von einer Residenz in Monte Carlo, in der neun Stücke entstanden, darunter Arithmophobia, Massâcre und L’Enfant et les sortilèges. Seit 2014 arbeitet Verbruggen ausschließlich choreografisch und schuf mehr als 40 Werke, davon elf abendfüllend.
Zu seinen international nachgespielten Kreationen zählen Dornröschen (Leipziger Ballett, FAUST-Nominierung 2019), Dancehall (Balet Moscow), Amor & Psyche? (Nationaltheater Mannheim) sowie Hokus & Pokus (Staatsballett Hannover). 2023 gab er mit Kurt Weills Die sieben Todsünden an der Opera Ballet Vlaanderen sein Debüt als Opernchoreograf und -regisseur. Neue Arbeiten für Les Ballets de Monte Carlo und Ballet Jersey folgen 2026.
Verbruggen ist bekannt für poetische, humorvolle und präzise Tanzwelten, die klassische Stoffe in überraschend zeitgenössische Bewegungs- und Bildsprachen übersetzen. Zu seinen künstlerischen Partner:innen zählen u. a. Charlie Le Mindu, Wolfgang Menardi, On aura tout vu, Tim van Steenbergen, Chiara Stephenson, Fabiana Piccioli und Paul Surridge.