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Othello
Tragödie
Schauspiel
Premiere 25.01.2014
Spielstätte Kammerspiele
Dauer 01 Std. 30 min.
Diese Produktion steht leider nicht mehr auf dem Spielplan
Stückinfo
Jago sinnt auf Rache. Statt seiner wurde Cassio vom Feldherrn Othello zum Leutnant ernannt. In seiner Eifersucht stachelt er Rodrigo auf, der Othellos Frau begehrt: Nur durch Zauberkünste sei es Othello möglich gewesen, Desdemonas Herz zu erobern. Othello aber schwört – mit Zustimmung Desdemonas – gegenüber deren Vater Brabantio, dass beide die Ehe freiwillig eingegangen sind. Gemeinsam mit seiner Frau zieht Othello nach Zypern in den Krieg. Er übergibt Desdemona in die Obhut Jagos. Dieser macht Cassio betrunken und verwickelt ihn in einen Streit mit Rodrigo. Cassio wird seines Postens enthoben und wendet sich auf Jagos Rat hin an Desdemona, damit sie bei Othello für ihn eintrete. Gegenüber Othello behauptet Jago dagegen, Desdemona bäte ihn nur deshalb für Cassio, weil sie ein Verhältnis mit ihm habe. Othellos Misstrauen und seine Eifersucht wachsen. Schließlich spielt Jago Othellos erstes Geschenk an Desdemona, ein Taschentuch, in die Hände von Cassio – für Othello ein unwiderlegbarer Beweis der Untreue seiner Frau. Obwohl sie ihre Unschuld beteuert, erstickt er Desdemona mit einem Kissen. Emilia, Jagos Frau und Desdemonas Zofe, offenbart Othello, dass Desdemona die Wahrheit gesagt hatte …
Othello ist lange Zeit für ein „Eifersuchtsdrama“ gehalten worden. Man kann die Tragödie aber auch als das erste Stück lesen, welches das Entstehen und die Dynamik rassistischer Vorurteile beleuchtet. Diese werden genau an dem Punkt ausgelöst, als Othello, der „Mohr von Venedig“, eine weiße Frau heiratet. Für die Venezianer besteht der Skandal gerade darin, dass Desdemona nicht vergewaltigt wurde, sondern sich freiwillig für Othello entscheidet, denn ihre Liebe zueinander kann mit den stereotypen Erklärungsmustern der weißen Gesellschaft nicht erfasst werden. Desdemona und Othello treten der rassistischen Logik entgegen und werden außerdem zu Komplizen gegen das venezianische Patriarchat. Desdemona ist nicht nur passives Opfer. Sie tritt öffentlich gegen ihren Vater auf und bekennt sich dazu, Othello auch sexuell zu begehren. Desdemona ist jedoch gleichermaßen Komplizin des abendländischen Ethnozentrismus, die ihr eine Zeit lang die Befreiung aus den engen patriarchalischen Normen ermöglichen, da sie sich in das Bild des exotischen und geheimnisvollen Othello verliebt hat. Othello wiederum verinnerlicht Jagos rassistische Stereotypisierungen und zweifelt schließlich selbst daran, dass Desdemona einen Schwarzen lieben kann. Am Ende wird er selber zum Vertreter der patriarchalen Ordnung, der mit dem Mord an Desdemona weibliches Begehren bestraft.
Othello ist lange Zeit für ein „Eifersuchtsdrama“ gehalten worden. Man kann die Tragödie aber auch als das erste Stück lesen, welches das Entstehen und die Dynamik rassistischer Vorurteile beleuchtet. Diese werden genau an dem Punkt ausgelöst, als Othello, der „Mohr von Venedig“, eine weiße Frau heiratet. Für die Venezianer besteht der Skandal gerade darin, dass Desdemona nicht vergewaltigt wurde, sondern sich freiwillig für Othello entscheidet, denn ihre Liebe zueinander kann mit den stereotypen Erklärungsmustern der weißen Gesellschaft nicht erfasst werden. Desdemona und Othello treten der rassistischen Logik entgegen und werden außerdem zu Komplizen gegen das venezianische Patriarchat. Desdemona ist nicht nur passives Opfer. Sie tritt öffentlich gegen ihren Vater auf und bekennt sich dazu, Othello auch sexuell zu begehren. Desdemona ist jedoch gleichermaßen Komplizin des abendländischen Ethnozentrismus, die ihr eine Zeit lang die Befreiung aus den engen patriarchalischen Normen ermöglichen, da sie sich in das Bild des exotischen und geheimnisvollen Othello verliebt hat. Othello wiederum verinnerlicht Jagos rassistische Stereotypisierungen und zweifelt schließlich selbst daran, dass Desdemona einen Schwarzen lieben kann. Am Ende wird er selber zum Vertreter der patriarchalen Ordnung, der mit dem Mord an Desdemona weibliches Begehren bestraft.
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Leitung
InszenierungJohannes von Matuschka
Bühne
Marie Holzer
Kostüme
Hella Prokoph
Musik
Kai Strobel
Dramaturgie
Kathrin Bieligk
Besetzung
Othello
Markus Subramaniam
Brabantio
Sebastian Hufschmidt
Cassio
Bastian Dulisch
Iago
Aurel von Arx
Roderigo
Peter Pertusini
Doge
Thomas Bammer
Desdemona
Anna Eger
Emilia
Gunda Schanderer
Schlagwerk
Kai Strobel
Markus Subramaniam
Brabantio
Sebastian Hufschmidt
Cassio
Bastian Dulisch
Iago
Aurel von Arx
Roderigo
Peter Pertusini
Doge
Thomas Bammer
Desdemona
Anna Eger
Emilia
Gunda Schanderer
Schlagwerk
Kai Strobel