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Antigone
Deutsch von Franz Geiger
Schauspiel
Premiere 18.09.2011
Spielstätte
Diese Produktion steht leider nicht mehr auf dem Spielplan
Stückinfo
Eine ungebrochene Faszination geht von der antiken Figur der Antigone aus. Kaum ein anderes Stück erfuhr so viele Bearbeitungen wie diese Tragödie. Was Widerstand ist und sein kann, dieser Frage versuchen Autoren bis heute am Modell Antigone auf den Grund zu gehen. Und Antigones „Ungehorsam“ ist nicht nur ein Akt des Widerstandes gegen Herrschaftsmacht, sondern auch ein Eindringen in eine patriarchale
Ordnung. Die bekannteste Adaption des 20. Jahrhunderts stammt von Jean Anouilh. Stehen in Sophokles’ Antigone göttliches und menschliches
Gesetz im Widerstreit, so begegnen sich bei Anouilh – in einer götterlosen Welt – zwei Menschen, die das alleinige Gesetz ihres Handelns aus ihrer persönlichen Haltung zum Leben beziehen: Ein Kreon, der die Bejahung, eine Antigone, die die Verneinung des Lebens bis zur letzten Konsequenz treiben. Das Leben, das Kreon trotz allem liebt, bedeutet für ihn nicht mehr als eine bloße Vereinbarung unter Menschen, die der notwendigen Ordnung, der Verringerung der Absurdität, dem „kleinen Glück“ zu dienen hat. Aber damit gibt Kreon Antigone gerade das entscheidende Argument in die Hand. Antigone erhebt Anspruch auf die Anerkennung ihrer Freiheit, eben dieses Leben zu verneinen. Wenn Kreon ihren Tod nicht will, so nicht deshalb, weil sie seine Nichte und die Verlobte seines Sohnes Hämon ist, sondern weil
ihr Nein-Sagen sowohl die Staatsräson als auch seine persönliche Bejahung dieses Lebens in Frage stellt. Antigone aber lehnt den Kompromiss ab, sie lehnt vor allem „das kleine Glück“ ab, das den Kompromiss belohnt: „Ihr ekelt mich an mit eurem Glück. Ich will alles, sofort – und ganz – oder ich lehne ab.“
Leitung
InszenierungJohannes von Matuschka
Bühne und Kostüme
Marie Holzer
Musik
Malte Beckenbach
Dramaturgie
Kathrin Bieligk
Besetzung
Katharina Vötter
Ismene
Barbara Novotny
Kreon
Stefan Matousch
Hämon
Bastian Dulisch
Spielleiter
Aurel von Arx
Christian Manuel Oliveira