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Winterreise
Ein Stück
Schauspiel
Premiere 31.01.2015
Spielstätte Kammerspiele
Dauer 02 Std. 00 min.
Diese Produktion steht leider nicht mehr auf dem Spielplan
Stückinfo
Fremd in der Welt und fremd dem eigenen Leben gegenüber, folgt Elfriede Jelinek
in der Winterreise den Spuren des Wanderers aus
Franz Schuberts und Wilhelm Müllers gleichnamigem Liederzyklus. Der Weg beginnt
im Wahnsinn der unmittelbaren Gegenwart (Bankenskandale, Entführungsopfer, die
eingekerkert aus der Zeit fallen) und führt immer deutlicher zu Stationen in
Jelineks Biographie: die komplizierte Beziehung zur Mutter, die Einweisung des
Vaters in die Psychiatrie, bis hin zu einer ebenso schonungslosen wie ironischen
Selbstabrechnung Jelineks mit ihrer Rolle als Autorin, die „das immer gleiche
Lied leiert“. Einer musikalischen Engführung gleich, ruft Winterreise in
beeindruckender Klarheit und fast unheimlicher Dichte noch einmal all die
Themen auf, die Elfriede Jelinek in den letzten Jahren und Jahrzehnten
beschäftigt haben. Grundton und Grundthematiken von Schubert/Müller wie die
Sehnsucht nach Vergangenem, das Leiden unter Vergänglichkeit, der andauernde
Schmerz der Erinnerung, das Heimweh des Getriebenen überführt die Meisterin der
scharfzüngigen Polyphonie dabei unmerklich in aktuelle Ereignisse wie die
Entführung von Natascha Kampusch und den Bankenskandal um die Hypo Alpe Adria.
Die Zuschauer/-hörer werden von der Autorin auf eine Reise durch die Zeit, durch
Vergangenheit und Gegenwart geschickt: Die eine bedingt die andere und doch
verblasst das Vergangene, verschwindet, geht vorüber. Entstanden ist dabei eines
der persönlichsten und anrührendsten Werke von Elfriede Jelinek überhaupt – ein
Werk von so existenzieller Wucht, dass einem schwindlig werden kann.
Elfriede Jelinek erhielt früh eine umfassende musikalische Ausbildung. 1960 begann sie am Wiener Konservatorium Klavier und Komposition zu studieren, anschließend Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Nach Abbruch des Studiums 1967 begann sie zu schreiben und zählte bald zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. 2004 erhielt Elfriede Jelinek den Nobelpreis für Literatur. Nach Über Tiere 2010 im Eisenhand und In den Alpen 2011 in den Kammerspielen wird Regisseur Christian Wittmann seine Auseinandersetzung mit ihren Theatertexten am Landestheater Linz fortsetzen.
Elfriede Jelinek erhielt früh eine umfassende musikalische Ausbildung. 1960 begann sie am Wiener Konservatorium Klavier und Komposition zu studieren, anschließend Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte an der Universität Wien. Nach Abbruch des Studiums 1967 begann sie zu schreiben und zählte bald zu den bedeutendsten deutschsprachigen Gegenwartsautoren. 2004 erhielt Elfriede Jelinek den Nobelpreis für Literatur. Nach Über Tiere 2010 im Eisenhand und In den Alpen 2011 in den Kammerspielen wird Regisseur Christian Wittmann seine Auseinandersetzung mit ihren Theatertexten am Landestheater Linz fortsetzen.
Videos
Leitung
InszenierungChristian Wittmann
Co-Inszenierung
Elke Ranzinger
Bühne
Sabine Mader
Kostüme
Christian Schmidleithner
Musik
zeitblom
Video
René Liebert
Dramaturgie
Kathrin Bieligk
Elke Ranzinger